Alte Sage Malix
Geschichte
Im Jahre 2012 hat der Verein Burg Strassberg Malix auf Anfrage der Gemeinde Churwalden das Patronat für die Restaurierung des alten Sägegebäudes übernommen. Die Säge wurde noch sporadisch bis ins Jahr 2010 betrieben und anschliessend stillgelegt. Ein Weiterbetrieb hätte zu hohe Investitionen erfordert.
Das Alter der Säge Malix datiert aufgrund von Dendroproben auf das Jahr 1860 zurück. Der östliche Anbau erfolgte 1910 und diente als Aufenthaltsraum und Büro für den Sager. Er war mit einer Feuerstelle ausgestattet.
Der Bau wurde mit einem unterschlächtigen Wasserrad betrieben, welches über eine horizontale Achse die Antriebsriemen bewegte. Der Standort der Säge wurde zwischen zwei Mühlen angelegt und mit demselben Wasser bedient (obere Mühle heutiges Haus Müli und untere Mühle, heutiges Haus unter Sagi).
Geschichtsurkundlich wird im Jahre 1593 die Mühle bei Strassberg erwähnt. Das Klima des nahen, trockenen Rheintales machte sich bis in die Malixer Zone bemerkbar. So wurde in Malix schon sehr früh der Getreideanbau gepflegt. Dies beweisen die vielen Flurnamen, welche das Wort «Acher» enthalten, sowie die Geländeterrassierungen. Die Zuleitung des Wassers für den Antrieb der Mühlen erfolgte über den Mülbach ab dem Wasserboden über den Grat hinunter in eine Zisterne oberhalb Müli, und von dort über Druckrohre bis zur unteren Mühle. Ende der Fünfzigerjahre wurde die Mühle in der Müli elektrifiziert und ca. 10 Jahre später stillgelegt. Der Sägereibetrieb wurde schon früher elektrifiziert und die untere Mühle stillgelegt.
Heute ist aus dem Areal mit dem alten Sägereigebäude, welches öffentlich nutzbar ist, zusammen mit der Grillstelle und der Burgruine Strassberg ein beliebter Begegnungsplatz entstanden.
Restaurierung
1. Etappe Erneuerung Dach, 2013
Das gesamte Dach war undicht; die Unterkonstruktion in sehr schlechtem Zustand; die Holz-Tragkonstruktion zum Teil verfault. Aus diesem Grunde wurde in einer ersten dringlichen Etappe vorerst nur das Dach saniert.
Der bestehende Dachaufbau zeigte, dass das Sägereigebäude ursprünglich mit Holzschindeln eingedeckt war, welche anlässlich einer früheren Sanierung mit einer einfachen Ziegelüberdeckung versehen wurde. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Denkmalpflege, wurde entschieden, das Gebäude wieder mit Schindeln einzudecken. Dies in Eigenleistung durch Vereinsmitglieder unter Anleitung eines Fachmannes.
Im Januar 2013 wurden in der näheren Umgebung 6-7 Lärchen gefällt, als Grundmaterial für die Herstellung der ca. 17`000 benötigten handgemachten Schindeln durch 60 Freiwillige Vereinsmitglieder. Die nicht mehr zweckmässigen Betriebseinrichtungen wurden ausgebaut, das alte Dach abgedeckt und die Holzkonstruktion wo nötig ausgewechselt. Im Juli wurde das Dach, wieder unter fachlicher Anleitung, neu eingedeckt.
2. Etappe Ersatz des Anbaues, 2014
In Zusammenarbeit mit dem Berufsbildnerverein, Bauplaner Graubünden, wurden im Rahmen von obligatorischen überbetrieblichen Kursen, Fachrichtung Architektur, die restlichen Sanierungsarbeiten mit Lehrlingen durchgeführt.
Der nachträglich erstellte Wohnraumanbau (später als Büro und Lager genutzt) an das Sägereigebäude war in sehr schlechtem Zustand und musste ersetzt werden. Bei den Aushubarbeiten für die neue Fundation, kam das heute wieder sichtbare Druckrohr der Wasserzuleitung für das unterschlächtige Sägeantriebsrad wieder zum Vorschein.
3. Etappe Erneuerung des Sägereigebäudes, 2015 – 2017
Wieder in Zusammenarbeit mit den Zeichner-Lehrlingen wurden – je im Sommersemester – die Fassaden, die Bodenbeläge und die Wände des Untergeschosses saniert.


























